AEW All In Texas

Der größte AEW-Event in Nordamerika.
Knapp 30.000 Zuschauer beim ersten Stadion-Event – für die zweitgrößte Wrestling-Promotion ein enormer Erfolg.

Mit insgesamt sechs Stunden wurde das komplette PPV-Fenster ausgereizt. Rechnet man die „Zero Hour“ mit dazu, kommen wir auf ACHT STUNDEN Content. Und ganz ehrlich: Sechs Stunden Wrestling am Stück sind einfach zu viel. Ich verstehe die Beweggründe, aber für den Zuschauer ist das keine angenehme Länge. Ich musste im Re-Live mehrmals pausieren, weil es mir einfach zu viel wurde. Aber wir gehen rein…

AEW World Trios Title Match
The Opps (c) vs. Death Riders

Wir starten direkt mit etwas, das auf dieser Card nichts verloren hatte. Packt das Match in die „Zero Hour“, damit dort auch mal etwas mit Storyline-Bezug passiert – aber beim größten Event des Jahres war das hier einfach fehl am Platz. Es kam keinerlei Spannung auf, und mit rund 15 Minuten war es auch zu lang. Das Aftermath war okay, da es noch einmal eine Verbindung zum Main Event herstellte. Insgesamt aber absolut verzichtbar.
4/10

Mens Casino Gauntlet Match
Und es geht „meh“ weiter. Die Match-Idee ist nett, aber für dieses Event unpassend. Der Sieger war sehr vorhersehbar, nur Juice Robinson bot eine kleine Überraschung. Einige nette Spots, aber mir fehlt das Verständnis, warum immer nur ein Spot im Ring gezeigt wird, während der Rest der Teilnehmer draußen liegt und auf seinen Einsatz wartet.
5/10

AEW TNT Title Four Way Match
Daniel Garcia vs. Dustin Rhodes vs. Kyle Fletscher vs. Sammy Guevara

Im Vorfeld wurde bekannt, dass der eigentliche TNT-Champion Adam Cole verletzungsbedingt den Titel abgeben muss. Das begleitende Segment war emotional. Dass man als Ersatz dann dieses Match angesetzt hat, fand ich enttäuschend. Besonders die Einbindung von Rhodes und Guevara machte wenig Sinn – ein Singles Match zwischen Garcia und Fletcher hätte deutlich besser gepasst. Und dann gewinnt auch noch Rhodes den Titel, obwohl alles für Fletcher angerichtet war. Meh.
5/10

The Young Bucks vs. Swerve Strickland & Will Ospreay
Hier wurde jegliche Logik aus dem Fenster geworfen. Erwartungsgemäß war es ein sehenswertes Spotfest – aber nichts, was lange in Erinnerung bleibt. Zu durchchoreografiert, zu sehr auf die nächste Sequenz fokussiert.
5/10

Womens Casino Gauntlet Match
Ob man zwei Matches dieser Art auf einer Card braucht, sei dahingestellt. Dieses hier war aber deutlich besser als das der Männer: stimmiger aufgebaut, weniger Fokus auf einzelne Moves, mehr Chaos durch die vielen Teilnehmerinnen.
7/10

AEW World Tag Team Title Three Way Match
The Hurt Syndicate (c) vs. JetSpeed vs. The Patriarchy

Einst das Herzstück von AEW, wird die Tag-Team-Division inzwischen sehr stiefmütterlich behandelt. Mit dem Hurt Syndicate hat man zwar starke Champions, aber entweder fehlen passende Herausforderer – oder sie (FTR…) sitzen am Kommentar. Dass JetSpeed dabei ist, wurde immerhin aufgebaut. Warum The Patriarchy im Match war, wurde erst nach dem Kampf klar. Das Match selbst war nichts Weltbewegendes und reiht sich in die eher durchwachsene erste Hälfte ein. Danach folgte das große Comeback von Cope und der Tease von Edge & Christian… na ja.
6/10

AEW Womens World Title Match
Toni Storm (c) vs. Mercedes Mone

Das aktuell größtmögliche Damen-Match, das AEW veranstalten kann: Champion vs. Champion – der erste von drei Main Events. Und ja, es war ein starkes Match. Aber es fehlte der Funke, der es auf das nächste Level hebt. Für meinen Geschmack auch ein wenig zu lang.
8/10

AEW Unified, AEW Continental & AEW International Title Winner takes all Match
Kazuchika Okada (c) vs. Kenny Omega (c)

Ich verstehe bis heute nicht, wofür diese Gürtel eigentlich stehen. AEW hat ein Titelproblem – vor allem, was die B-Titel betrifft. Dieses Match hätte auch ohne Titel genau so funktioniert: „One Last Time“ und die Fans wären dabei gewesen. Warum Don Callis involviert war, bleibt unklar – ich fand es eher störend. AEW tut sich generell schwer, klare Niederlagen zu booken: Immer braucht es Eingriffe oder Ablenkungen. Das hat dem Finish geschadet. Trotzdem: starkes Match, schöner Abschluss – aber kein Must-See für mich.
8/10

AEW World Title Texas Death Match
Jon Moxley (c) vs. Adam Page

Den Death Riders-Storyline-Weg bin ich seit Monaten leid – aber für dieses Payoff hat sich das Durchhalten gelohnt. Das Match war pures Chaos, alle relevanten Akteure der Fehde waren involviert. Dass sich Leute von einem Video auf der Leinwand ablenken lassen, war ein kleiner Schönheitsfehler. Über die Brutalität kann man diskutieren – das ging schon in Richtung CZW Deathmatch. Dennoch: extrem unterhaltsam, starkes Ende.
9/10

Fazit
Ein sehr langer PPV, der vor allem wegen des Finales in Erinnerung bleiben wird. Die erste Hälfte war in meinen Augen „meh“, erst mit den drei Main Events wurde es richtig stark. Insgesamt würde ich 7/10 geben.